Wetsuits

Der Wetsuit: Macht Kälte zur schlechten Ausrede

Eisiges Wasser auf der Haut – Mittelstarkes bis unerträgliches Stechen am ganzen Körper, krampfhaftes Zusammenziehen jedes noch so kleinen Muskels, die Gewissheit, mit blauen Lippen der absolute Trendsetter im Schwimmtraining zu sein – ist genau Dein Ding? Super. Wenn nicht, wird es Zeit für einen Wetsuit für die nächste Schwimmeinheit im kühlen Nass, denn dieser schützt den Körper vor Unterkühlung und lässt ihn mit weniger Widerstand durchs Wasser gleiten.

Was bringt der Wetsuit?

Ein Neoprenanzug bringt vor allem Wärme. Ganz trocken bleibt man in einem Wetsuit allerdings nicht: Die isolierende Neoprenschicht hält einen dünnen Wasserfilm zwischen Stoff und Haut, der durch Bewegungen aufgewärmt wird. Davon abgesehen verbessert der Schwimmanzug im wahrsten Sinne des Wortes Deine Lage:

• Luftbläschen im Stoff heben Dich in die perfekte Wasserlage
• Geringere Wasserwiderstände bedeuten: Mehr Energie
• Mehr Energie bedeutet: Mehr Ausdauer oder mehr Schnelligkeit – je nach Gusto

Ein Neoprenanzug ist außerdem nicht überall gleich dick: Stärkerer Stoff kommt am Rumpf zum Einsatz, an Armen und Beinen sorgen 1-2 mm dünneres Neopren oder flexible Einsätze für agiles Schwimmverhalten. Unterschiedliche Neoprenstärken im oberen und unteren Torsobereich geben Deinem Schwimmprofil den letzten Feinschliff.

Wie dick sollte der Neoprenanzug sein?

Mehr ist manchmal besser, und manchmal auch nicht. Die Stärke des Neoprenstoffes richtet sich vor allem nach der Wassertemperatur und nach dem gewünschten Einsatzgebiet. Eine Stärke von 1-3 mm ist ideal, wenn es auf Bewegungsfreiheit und Schnelligkeit ankommt. 3-5 mm dickes Neopren eignet sich hingegen für längere Einsätze in kaltem Wasser und verleiht eine extra Portion Auftrieb für die perfekte Wasserlage.

Wetsuits für internationale Wettkämpfe

Möchtest Du an internationalen Wettkämpfen teilnehmen, muss auch der Neoprenanzug spezielle Anforderungen erfüllen und darf nicht uneingeschränkt eingesetzt werden. Für internationale Wettkämpfe im Freiwasserschwimmen gilt:

• Wassertemperatur ab 20°C: Wetsuit ist nicht erlaubt
• Wassertemperatur von 18-20°C: Wetsuit ist optional
• Wassertemperatur unter 18°C: Wetsuit ist verpflichtend

Außerdem darf das Material eine Stärke von 5 mm nicht überschreiten, um unverhältnismäßigen Vorteilen in Sachen Wasserlage und Auftrieb entgegenzuwirken.

Der richtige Sitz

Im besten Fall sitzt der Neoprenanzug hauteng, ohne Dich einzuengen oder gar an Armen oder Beinen einzuschneiden. Je enger der Suit sitzt, umso weniger Wasser passt zwischen Neoprenschicht und Haut und umso schneller wird dieses erwärmt. Besonders passgenau sollte der Wetsuit an Hals-, Arm- und Beinabschlüssen sitzen, damit möglichst wenig Wasser überhaupt erst in den Anzug hineinkommt.

Unser Tipp: Wenn der Neoprenanzug bei der ersten Anprobe im Trockenen etwas strammer sitzt, ist er genau richtig – Die Lage entspannt sich etwas, sobald Du im Wasser bist. Zur Tortur sollten Anziehen und Luftholen allerdings auch im trockenen Zustand nicht werden.

Was zieht man unter einem Wetsuit an?

Die einfachste Variante für Schwimmer ist: Nichts. Denn was nicht da ist, erzeugt keinen Widerstand, kann nicht verrutschen und wirft keine Falten. Alternativen zum Adams- bzw. Evakostüm sind gutsitzende Badebekleidung oder ein enganliegendes Lycra Shirt, um Scheuerstellen durch Nähte bei längerem Aufenthalt im Wasser zu verhindern. Triathleten tragen entweder einen speziellen Triathlonanzug für mehrere Disziplinen oder ihre Fahrradbekleidung unter dem Wetsuit, um Zeit beim Wechsel zu sparen.

Das perfekte Outfit für Training und Wettkampf

Mit einem Wetsuit ist jede Saison perfekt für Dein Schwimmtraining. Die zweite Haut wärmt, verleiht Dir eine Extraportion Auftrieb und verbessert ganz nebenbei Dein Schwimmprofil für ganzjährig neue Bestleistungen. Und gegen die Stoppuhr schwimmt es sich wesentlich besser, als gegen die Kälte.