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Fahrradbremsen - aber sicher!

Fahrradbremsen sind mit die wichtigsten Bauteile an deinem Bike. Ob du nun gemütlich im Straßenverkehr plötzlich auf eine rote Ampel zufährst oder rasant beim Downhill die nächste Kurve doch enger als erwartet ist - du musst schnell deine Geschwindigkeit verringern, das heißt: Du musst bremsen.

Wer bremst, verliert?

Das Prinzip jeder Fahrradbremse basiert auf Reibung. Ein Bremsbelag wird gegen ein sich drehendes Bauteil eines Laufrades - die Felge, Bremsscheibe oder das Nabeninnere - gedrückt und erzeugt dabei Reibung. Je stärker gedrückt wird, desto höher ist die Reibung und damit auch die Bremskraft.

Bei der Reibung gibt es aber auch Verschleiß. Das heißt man verliert beim Bremsen zum einen Geschwindigkeit, zum anderen aber nutzen sich auch die Bremsbeläge ab - sie verschleißen und müssen regelmäßig gewechselt werden. Wer bremst, verliert also auch immer ein wenig Bremsbelag.

Welche Arten von Fahrradbremse gibt es?

An einem modernen Fahrrad kommen drei unterschiedliche Bremsarten zum Einsatz: die Scheibenbremse, die Felgenbremse und die Trommelbremse.

Während die Scheibenbremse ihre Kraft auf eine Scheibe ausübt, die an der Nabe montiert ist, liegt die Felgenbremse mit zwei Bremsklötzen direkt an der Felge an und wirkt dort, um das Rad zu verzögern.

Die Trommelbremse ist in die Nabe integriert, komplett gekapselt und muss nicht gewartet werden. Der Verschleiß - ist hier minimal.

Welche Fahrradbremse ist die beste?

Scheibenbremsen für maximale Bremskraft

Die beste Bremswirkung unter allen Wetterbedingungen liefert die Scheibenbremse. Mindestens zwei Kolben, die im Bremszylinder sitzen, werden von beiden Seiten gegen die Bremsscheibe gedrückt und bremsen diese ab. Dabei entsteht sehr viel Hitze. Vorsicht also, wenn Du nach einer starken Bremsung in die Nähe der Bremsscheibe greifst oder mit der Wade dagegen kommst. Eine Scheibenbremse bietet vor allem den Vorteil der höheren und unter allen Wetterbedingungen gleichbleibenden Bremsleistung. Du brauchst auch allgemein weniger Kraft, um das Bike zum Stillstand zu bringen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Felgen nicht verschleißen und die Pflege dieser Bremsen sehr einfach ist.

Um Scheibenbremsen zu installieren, benötigt dein Rad eine dafür vorgesehene Aufnahme am Rahmen bzw. an der Gabel.

Die Scheibenbremse auf einen Blick:

  • hohe und gleichbleibende Bremsleistung unter allen Witterungsbedingungen
  • kein Verschleiß - der Felgen
  • pflegeleicht
  • höheres Gewicht

Bremsscheiben gibt es in verschiedenen Größen. Kleinere Scheiben sind eher für den Cross-Country-Bereich oder für Rennräder geeignet. Größere Scheiben werden häufig im Enduro-, MTB- oder Downhill-Bereich eingesetzt, um ein Überhitzen der Bremsscheiben und Beläge zu vermeiden. Durch die gute Performance bei Nässe sind sie für anspruchsvolle Trails genau das Richtige.

Quietschende Bremsen werden übrigens niemals geölt oder mit Seife gereinigt, denn das mindert die Bremskraft enorm. Die Bremsflächen können mit Reinigungsalkohol und einem sauberen Tuch abgewischt werden, weil die Rückstände der Flüssigkeit verfliegen.

Felgenbremsen - der robuste Klassiker

Felgenbremsen sind günstig und leicht. Deshalb sind sie derzeit gerne Cityräder sowie an Rennrädern verbaut. Zwei getrennten Bremsarme, die jeweils links und rechts am Laufrad positioniert sind, werden beim Betätigen des Bremshebels an der Felge zusammengepresst und das Bike wird so verzögert. Hierbei verschleißen mit der Zeit nicht nur die Bremsbeläge, sondern auch die Felge.

Felgenbremsen werden in weitere vier Unterkategorien unterschieden: Cantilever, V-Brake, hydraulische Felgenbremse und Seitenzugbremse.

Cantilever findet man heute hauptsächlich an älteren Rädern. Die Bremswirkung ist relativ schwach, die aufzuwendende Handkraft dagegen sehr hoch.

V-Brakes werden heute als eine einfache, aber effektive Bremse gerne an Cityrädern verbaut. Die Bremsbeläge verschleißen vor allem bei Nässe und Schmutz sehr schnell und die Bremswirkung kann bei Nässe nachlassen.

Hydraulische Felgenbremsen brauchen sehr viel weniger Bedienkräfte als V-Brakes und können deshalb bei Nässe eine höhere Bremswirkung erzielen. Bist du bei jedem Wetter schneller als andere unterwegs und brauchst eine hohe und gleichbleibende Bremswirkung, dann können hydraulische Felgenbremsen deine Wahl sein.

Die Seitenzugbremse ist sehr kompakt und leicht. Bei exakter Einstellung liefert sie eine gute Bremswirkung. Deshalb finden diese Bremse oft an Rennrädern Anwendung. Doch Vorsicht bei Nässe: Hier dauert es oft einen Moment, bis die Bremswirkung einsetzt.

Die Felgenbremse auf einen Blick:

  • geringes Gewicht
  • einfache Wartung
  • niedrige Anschaffungskosten
  • schnelle Montage
  • geringere Bremskraft bei Nässe
  • Verschleiß - der Felge

Die Trommelbremse, oder auch: Die Unsichtbare

Trommelbremsen sind relativ schwer, lassen sich nur mäßig dosieren und ihre Bremskraft ist, gemessen an der Kraft, die man aufbringt, recht schwach. Aber Trommelbremsen unterliegen so wenig Verschleiß, dass sie praktisch niemals gewartet werden müssen. Bremsbeläge müssen hier nicht ausgetauscht werden und sie müssen auch nicht gereinigt werden, weil Trommelbremsen komplett in der Nabe verkapselt verbaut sind.

Alle Rücktrittbremsen sind von der Bauart her Trommelbremsen.

Bremsen wechseln

Das Funktionsprinzip der Fahrradbremse ist die Reibung, also ist der Verschleiß - der Bremsbeläge gewollt und vorprogrammiert. Mit einigen Handgriffen kannst du deine Bremsen, beziehungsweise die Bremsbeläge einfach selbst wechseln. So bist du mit deinem Rad immer sicher unterwegs.

Worauf sollte ich beim Bremsenwechsel achten?

Du weißt, dass es allerhöchste Zeit für einen Wechsel ist, wenn die Bremsleistung nachlässt oder du kratzende Geräusche hörst. Warte jedoch nicht erst, bis es soweit ist. Dann nämlich verscheißen nicht mehr nur die Bremsbeläge, sondern (je nach Bremsenart) die Bremsscheibe oder die Felge.

Beläge bei der Scheibenbremse wechseln

Für den Wechsel der Bremsbeläge bei einer Scheibenbremse kannst du wie folgt vorgehen:

  • Rad ausbauen
  • alte Bremsbeläge ausbauen
  • Bremskolben spreizen
  • neue Bremsbeläge einbauen
  • Rad wieder einbauen
Wichtig: Nach dem Wechsel solltest du die neuen Fahrradbremsen zuerst einbremsen. Erst danach liefern die Bremsen ihre volle Bremskraft.

Du fängst bei geringem Tempo an und bremst nun stark ab. Wenn die Bremse gut funktioniert, kannst Du nun schneller fahren und wieder stark abbremsen. Du wirst merken, dass die Bremskraft zunimmt. Nach etwa 20 Bremsungen sollte das Trägermaterial verdampft und der Bremsbelag eingebremst sein.

Du solltest die Bremse bei diesem Prozess immer wieder abkühlen lassen. Ansonsten kann das Trägermaterial “verglasen”. Dann ist der Bremsbelag leider kaputt und quietscht schnell.

Beläge bei der Felgenbremse wechseln

Für den Wechsel der Bremsbeläge bei einer Felgenbremse solltest du diese Schritte nacheinander durchführen:

  • Fahrradbremsen am Bremszug aushaken
  • Beläge abmontieren
  • neue Beläge anbringen
  • Fahrradbremsen waagerecht ausrichten
  • Für das Einstellen der Beläge kannst du eine 1-Cent-Münze zwischen Beläge und Fahrradbremsen stecken, um den optimalen Abstand zu bestimmen

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