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Interview mit Jan Bartels vom ADFC NRW

fahrrad.de |

Wir haben dem ADFC NRW einige Fragen zu ihrem Blog und allgemeine Fragen rund um Fahrradpolitik gestellt.Der ADFC NRW konnte bei unserer Wahl der beliebtesten Fahrrad-Blogs unter der Rubrik Fahrradpolitik den ersten Platz belegen. Die Fragen wurden beantwortet von Jan Bartels,Beisitzer im ADFC NRW Landesvorstand. Vielen Dank für die Zeit und die Antworten.

fahrrad.de: Stellen Sie sich und Ihre Rolle beim ADFC NRW bitte kurz vor. Antwort Herr Bartels: Ich bin seit 2008 im Landesvorstand des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Nordrhein-Westfalen für Internetthemen zuständig.Wir stellen unseren Aktiven in den fast 40 Kreisverbänden landesweit zentral Internetdienstleistungen wie z. B. ein Redaktionssystem für Webseiten oder eben das ADFC-Blogzur Verfügung.

fahrrad.de: Fahren Sie selbst viel mit dem Fahrrad? Antwort Herr Bartels: Ich pendele täglich mit dem Fahrrad ins Büro und lege auf diese Weise ca. 8.000 km jährlich zurück.Ich empfinde diese körperliche Betätigung als angenehmen Ausgleich zur sitzenden Tätigkeit am Schreibtisch.

fahrrad.de: Welche Themen spielen die Hauptrolle in Ihrem Blog?Antwort Herr Bartels: Unsere Autoren berichten über diejenigen Themen, die ihnen am Herzen liegen und an denen sie vor Ort gerade arbeiten.Wir sind thematisch nicht festgelegt, aber in den letzten Jahren haben sicherlich die verkehrspolitischen Themen - vorwiegend mit lokalem Bezug - die Oberhand gewonnen.

fahrrad.de: Wie werden die Themen entschieden über die bei Ihnen berichtet wird? Antwort Herr Bartels: Die Themen werden von unseren Aktiven, die als Autoren im Blog schreiben, selbst gesetzt. Wir greifen als Landesverband inhaltlich nicht ein.

fahrrad.de: Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Probleme in Städten für Radfahrer? Antwort Herr Bartels: Radverkehr, Fußgänger und Kfz-Verkehr müssen sich den nur begrenzt vorhandenen Raum teilen. In den vergangenen Jahrzehnten hat man bei der Planung insbesondere dem Kfz-Verkehr absolute Priorität eingeräumt, was zwangsläufig zu Lasten der Fußgänger und Radfahrer ging. Mit steigender Verkehrsbelastung kommt aber selbst der Kfz-Verkehr mittlerweile an Kapazitätsgrenzen. Diese Probleme lassen sich nur durch eine generelle Verkehrswende zugunsten öffentlicher Verkehrsmittel und des Fahrrads lösen.

fahrrad.de: Wie könnte man diese Probleme aktiv angehen und lösen? Antwort Herr Bartels: Wir müssen es schaffen, dass mehr Leute mehr Rad fahren und dafür im Gegenzug ihre Autos gerne stehen lassen oder sogar abschaffen.Dazu müssen wir u. a. solche Problemstellen beseitigen, die die Leute vom Radfahren abhalten, weil sie sich dort z. B. unsicher fühlen. Radverkehr muss einfach und sicher sein.Psychologische Effekte spielen hierbei eine große Rolle. Eine zwingende Voraussetzung ist in jedem Fall aber eine gute Fahrradinfrastruktur, damit Radfahrer sie gerne benutzen.

fahrrad.de: Welche Städte sind Ihrer Meinung nach in NRW am vorbildlichsten was die Infrastruktur für Radfahrer angeht und warum? Antwort Herr Bartels: Ich möchte gar keine bestimmte Stadt nennen. Es gibt überall Licht und Schatten.Wie die Radfahrer selbst die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt beurteilen, werden wir im Mai sehen, wenn die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests veröffentlicht werden.

fahrrad.de: Hat, bzw. wie hat sich die Fahrradpolitik und der Status von Fahrrädern als Verkehrsteilnehmer Ihrer Meinung nach in den letzten Jahren verändert? Antwort Herr Bartels: Am Fahrrad kommt die Politik nicht mehr vorbei. Auf der Landesebene hat der ADFC NRW in den letzten Jahren viel erreicht. So werden seit mehreren Jahren Förderbescheide an die Einhaltung von Mindeststandards geknüpft. Auch in der Bundespolitik ist spätestens mit der Aufnahme des Radschnellwegs Ruhr (RS1) in den Bundesverkehrswegeplan der Radverkehr nicht mehr wegzudenken. An der Entwicklung des RS1 war der ADFC NRW seit Beginn beteiligt.

fahrrad.de: Wie können Radfahrer am besten mitwirken um das Fahrrad-Klima in den Städten zu verbessern? Antwort Herr Bartels: Radfahrer müssen sich auf der politischen Ebene einbringen, um fahrrad-freundliche Veränderungen in ihrer Umgebung zu erreichen. Das kann über die im Stadtrat vertretenen politischen Parteien genauso erfolgen wie über entsprechende Vereine wie dem ADFC. Die ADFC-Aktiven haben in der Regel engen Kontakt zu den zuständigen Fachpolitikern und Verwaltungsmitarbeitern und können so Impulse geben.

fahrrad.de: Was sagen Sie zu der wachsenden Zahl an E-Bikes im Straßenverkehr? Fluch oder Segen? Antwort Herr Bartels: Es ist ganz klar ein Segen, denn mit den E-Bikes und Pedelecs erschließen sich dem Radverkehr Nutzungspotentiale, die sonst nur dem Kfz-Verkehr vorbehalten blieben. Berufspendler können so ohne große Anstrengung längere Distanzen mit dem Fahrrad zurücklegen, ohne sich am Ziel unbedingt umziehen zu müssen. Auch in bergigen Gegenden sieht man in den letzten Jahren einen deutlichen Zuwachs des Radverkehrs, weil auch weniger trainierte Radfahrer Steigungen problemlos meistern können.

fahrrad.de: Gibt es Punkte bei denen sich Radfahrer auch selbst in die Kritik nehmen sollten? Antwort Herr Bartels: Straßenverkehr funktioniert nur dann sicher als System, wenn sich alle Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten.Das schließt Radfahrer natürlich ein.

fahrrad.de: Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie sich wünschen? Antwort Herr Bartels: Politiker und die Mitarbeiter in den Stadtverwaltungen sollten ruhig noch mutiger in ihren Entscheidungen zugunsten des Radverkehrs sein.Vielfach erfolgt Verkehrsplanung noch vorwiegend durch die "Autofahrer-Brille", während Aspekte des Radverkehrs eher geringer bewertet werden.Da muss ein Umdenken stattfinden.

Vielen Dank für das Interview an Jan Bartels, Beisitzer im ADFC NRW Landesvorstand.


Über den ADFC NRW

Der ADFC NRW setzt sich für eine bessere Infrastruktur für Radfahrer in Nordrhein Westphalen ein. Gemeinsam mit seinen Mitgliedern wurden bereits Projekte wie der Radschnellweg (RS1) in NRW geplant. Auf dem Blog des ADFC NRW werden Berichte rund um das Thema Fahrrad in NRW und Deutschland veröffentlicht. Geschrieben werden die Berichte von Mitgliedern, die als freiwillige Autoren arbeiten. Wer aktiv an der Gestaltung der Infrastruktur für Radfahrer mitwirken möchte, ist beim ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) an der richtigen Adresse. Alle Infos und den Blog gibt es unter: www.adfc-nrw.de

Über die Wahl der Top-Blogs

Die Wahl der beliebtesten Fahrrad-Blogs fand 2015 zum ersten Mal statt. Jährlich werden durch eine Abstimmung unter den Usern die beliebtesten Blogs rund um das Thema Fahrrad gewählt. 2016 gewann der ADFC NRW dabei den ersten Platz in der Kategorie "Fahrradpolitik". Insgesamt standen über 200 Blogs zur Auswahl. 

Über fahrrad.de

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